News aus der Wissenschaft

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Quelle: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover!
Zwei neue Veröffentlichungen zu den Corona-Spürhunden: In einem der beiden Artikel (https://doi.org/10.1186/s12879-021-06411-1) berichtet das Team aus der #TiHo, der Bundeswehr, der Medizinische Hochschule Hannover/ MHHnova und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – UKE, dass der Nachweis SARS-CoV-2-infizierter Personen unabhängig davon ist, welche Körperflüssigkeit den Hunden präsentiert wird: Die Hunde erkennen coronainfizierte Personen zuverlässig an Schweiß-, Urin- oder Speichel- Proben. Für die Studie setzte das Team zehn spezialisierte Spürhunden der Bundeswehr ein. Nach einem speziellen Training waren sie in der Lage, 92 Prozent der über 5.000 Proben korrekt zu identifizieren. Unterschieden wird dabei zwischen Sensitivität und Spezifität: Die Sensitivität bezieht sich auf den Nachweis von positiven Proben, die Spezifität bezeichnet den Nachweis negativer Kontrollproben. Die Hunde waren in der Lage, zwischen Proben infizierter und nicht infizierter Personen mit einer durchschnittlichen diagnostischen Sensitivität und Spezifität von 95 Prozent bzw. 98 Prozent für Urin, 91 Prozent bzw. 94 Prozent für Schweiß und 82 Prozent bzw. 96 Prozent für Speichel zu unterscheiden. Die SARS-CoV-2-positiven Proben stammten von infizierten Personen mit und ohne Symptomen.

Der zweite Artikel (https://doi.org/10.1186/s12879-021-06523-8) ist ein Übersichtartikel zur Riechfähigkeit von Hunden und ihre Bedeutung für medizinische Diagnosen. Hunde sind in der Lage, infektiöse und nicht-infektiöse Krankheiten wie verschiedene Krebsarten, Malaria, bakterielle oder virale Infektionen zu erkennen. Der Geruchssinn von Hunden übertrifft den von Menschen um Längen: Hunde haben mehr als 1.000 Gene für den Geruchssinn, eine höhere Nasenoberfläche, einen optimierten Luftstrom zum Riechen, 40-mal mehr Riechrezeptorzellen (200 bis 300 Millionen gegenüber 5 bis 8 Millionen beim Menschen) und ein zusätzliches Geruchssystem (vomeronasales Organ) um einige Beispiele zu nennen. Ein Beispiel veranschaulicht die Geruchsfähigkeit von Hunden ganz wunderbar: Ein Hund ist in der Lage den Tropfen einer Flüssigkeit in 50.000.000 Litern Wasser, das entspricht 20 Schwimmbecken olympischer Größe, zu erkennen.

Beide Artikel sind in der Fachzeitschrift BMC Infectious Diseases erschienen.

www.tiho-hannover.de/universitaet/aktuelles-veroeffentlichungen/pressemitteilungen/detail/corona-spuerhunde-diagnose